Ihr Lieben,

eigentlich wollte ich euch über das Kunst-Projekt "Urbane Transhumanz" im Olympiapark München bereits vor 4 Wochen berichten. Leider hatte ich aber bisher nicht die Zeit einen Post zu verfassen :( Nachdem es heute erneut Katzen und Hunde regnet, ist dieser Sonntagnachmittag perfekt, um mich um all das zu kümmern, was schon lange auf meiner To-Do Liste steht!

Transhumanz steht ursprünglich für eine spezielle Form der Wanderweidewirtschaft. Große (Schaf)Herden werden je nach Futterangebot mehrmals jährlich zu verschiedenen Weideplätze getrieben oder im Notfall sogar transportiert.




Das Kunst-Projekt thematisiert - in Anlehnung der Beziehung von Herden-Tieren zu der Wanderweide - die wachsende Mobilität unserer modernen Gesellschaft. Lt. Statistik ziehen ca. 9 Millionen Menschen in Deutschland jedes Jahr um. In Deutschland geschieht das zum größten Teil freiwillig, weil sich die Lebensumstände (neuer Job) ändern.

Weltweit stellt sich die Situation vieler Menschen anders dar. Hier steht die "normale" Mobilität, wie wir sie aus Deutschland kennen, ganz weit im Hintergrund. Hier herrscht eine "erzwungene" Mobilität vor, da sich die Menschen auf der Flucht vor Krieg, Terror oder anderen Naturkatastrophen befinden. Die Statistik der UN berichtet von über 51,2 Millionen Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Dies ist der Höchststand seit dem Ende des 2. Weltkrieges vor fast genau 70 Jahren. Diese Menschen wissen nicht, ob, wann und wo sie eine neue Heimat finden können. Dies hinterlässt tiefe Spuren bei den Flüchtlingen und traumatisierte viele. Sie müssen hoffen, dass sie irgendwo geduldet werden, unterstützt werden und gleichzeitig die Furcht ablegen, dass sie erneut vertreiben werden.

Soviel zum Hintergrund und der Bedeutung des Begriffs Transhumanz. Der Künstler Walter Kuhn verwendet die Transhumanz seiner Schafe als Metapher für die Situation der Flüchtlinge. Die ca. 60 Schafe haben seit Ostern an den Hängen des Olympiaparks ihren Weideplatz gefunden...weiße und schwarze Schafe weiden hier nebeneinander. Große Schafe achten auf Lämmer und die Herde scheint friedlich zu grasen... 





*Aufgeblickt: abzuwarten bleibt wie lange sie hier geduldet werden und wo sie im Anschluss daran einen neuen Weideplatz finden werden..



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