Ihr Lieben,

ein großer Topf voller Fischsuppe...welche Assoziationen habt ihr, wenn ihr an einen großen Topf voller Fischsuppe denkt?

Mir fällt folgendes dazu ein:

Provence - mit 16 Jahren auf Klassenfahrt in Südfrankreich, habe ich die bis dato beste Fischsuppe gegessen...ein Geschmack, den ich als Kind aus dem Rheinland bisher noch nicht kannte...von der Herbergsmutter wurde die traditionelle Suppe der Marseille Fischer als stark gewürztes Gericht mit allen möglichen Teilen der Fische aufgetischt.

Paris - beruflich durfte ich vor etlichen Jahren immer wieder eine Woche in Paris verbringen...oft nutzte ich bereits das Wochenende zuvor, um die Stadt auf eigen Faust zu erkunden und ich erinnere mich noch wie heute, eine hervorragende Bouillabaisse, die kräftige, rostfarbenen Fischsuppe der Provence, in einem kleinen Lokal auf einem Bürgersteig irgendwo in Paris, an einem weiß eingedeckten Tisch sitzend, mit frischem Baguette und sorgfältig filetierten Fischstücken als besonderen Genuss gegessen zu haben.

Thailand - irgendwo in Thailand als Streetfood auf kleinen Plastikhockern die beste Tom Yam Gung ever, bei über 30 Grad im Schatten, gegessen zu haben. Keine klassische Fischsuppe, aber eine klare Brühe, die nach Zitronengras duftet, mit scharf-saurem Geschmack und reichlich mit Garnelen bestückt. Ebenso eine Tom Kam Pla, die Variante mit Fisch anstelle von Garnelen.

München - der Münchner geht am Samstagmittag auf den Viktualienmarkt zum einkaufen und gönnt sich nach getaner Arbeit, eine Fischsuppe in einer der bekannten Restaurants mit einem gekühlten Glas Sauvignon Blanc...so lässt es sich in München schon leben ;-) dies kann jedoch kein spontanes Unterfangen sein, sondern die Plätze sind insbesondere Samstags sehr begehrt und lange im voraus ausgebucht.

Salzburg - am Vorabend unserer Hochzeit haben wir mit allen Gästen einen Abend in einem italienischen Lokal in Salzburg verbracht. Die Schwiegermutter (traditionelle Münchnerin) bestellte auf Empfehlung des Kellners "Zuppa di pesce", ohne wirklich zu wissen, was sie erwartet. Noch heute schwärmt sie von dieser Fischsuppe :)

Jetzt aber genug der Erinnerung - wobei ich noch kurz erwähnen möchte, dass ich in einem Haushalt aufgewachsen bin, in dem es an 363 Tagen im Jahr Fleisch, Wurst, etc. gab, außer an 2 Tagen im Jahr: Aschermittwoch und Karfreitag.

Es ist Aschermittwoch und es gibt einen großen Topf voller Fischsuppe.


Die Zutaten:

2 Zwiebeln
1 Stange Lauch
1 Karotte
1 Staudensellerie
5 EL Olivenöl
4 Knoblauchzehen
1 Dose Tomaten
1 L Fischfond
Frische Petersilie
1 Lorbeerblatt
Thymianzweige
Fenchel
Safran
weiße Pfefferkörner
2 kg verschiedener Fische (Lachs, Wels, Kabeljau) und Schalentiere (Garnelen, Miesmuscheln, Venusmuscheln)

Frisches Brot

Die Zubereitung:

Zwiebeln, Lauch, Karotte, Staudensellerie grob zerteilen und und bei mittlerer Hitze im Olivenöl dünsten. Tomaten und Knoblauch hinzugeben und bei erhöhter Hitze ca. 5 Minuten köcheln lassen.

Fischfond, Kräuter und Gewürze zugeben, aufkochen und für ca. 30 Minuten köcheln lassen.

Festfleischige Filets in Stücken hinzugeben, brodelnd kochen, dann die lockerfleischigen Filets und die Schalentiere hinzugeben und heiß werden lassen > aufpassen, da der Fisch nicht zu weich kochen darf.

Die Fischsuppe mit frischer Petersilie bestreuen und den Topf servieren. 

Jeder soll sich selbst bedienen und dazu frisches Brot genießen :)


*Aufgeblickt: auch wenn in diesem Jahr kein Karneval gefeiert wurde und das Lied: "Am Aschermittwoch ist alles vorbei" keine Bedeutung erlangt, freue ich mich dennoch umso mehr auf eine home-made Fischsuppe mit einem hervorragenden Glas Sauvignon Blanc aus der Pfalz vom Weingut Studier (Werbung selbstbezahlt und von Herzen) :) Guten Appetit!





SHARE 0 comments

Add your comment

© *AUFGEBLICKT · THEME BY WATDESIGNEXPRESS