Ihr Lieben,

ein verrücktes Jahr liegt hinter uns, ein Jahr der Isolation. Ich habe in diesem Jahr mehr gelesen als sonst, mehr Podcasts und Hörbücher gehört und seit kurzer Zeit Abonnements für Streamingdienste abgeschlossen.

Ich stelle euch in der Serie "GeGeGe" Bücher, Filme, Podcasts oder Musik vor, die mir gefallen haben und vielleicht ein wenig Abwechslung oder Inspiration in euer Leben bringen.

Zuletzt habe ich "Auf der Suche nach dem Geschmack der Kindheit" von Christine Zeile gelesen.

Den Buchrücken schmücken Zitate wie: Mein Leben als furchtlose Gärtnerin...Alles bio?...Wenn es doch nur so einfach wäre!Die Autorin schildert sowohl humorvoll als auch kritisch die Veränderung unserer Lebens- und insbesondere Essgewohnheiten mit Fokus auf unser Konsumverhalten über die letzten 40 Jahre.


Ich habe mich in vielen Kapiteln wiedergefunden. Ich bin auf dem Land großgeworden. Hinter unserem Haus gab es keine Wiese zum spielen, obwohl genügend Fläche zur Verfügung gestanden hätte. Wir sehnten uns nach einer Schaukel im Garten, aber zum Schaukeln und Rutschen, mussten wir auf den Dorfspielplatz gehen. Die gesamten 800qm wurden als Garten genutzt. Es wurde jede Art von Gemüse und Kräutern angebaut, es gab verschiedene Obstbäume und Obststräucher und alles wurde den Jahreszeiten entsprechend geerntet und eingemacht. Selbst für Blumen war nur wenig Platz ;)

Wie hassten wir es als Kind, wenn schon wieder etwas aus dem Garten auf den Tisch kam und andere Kinder in der Schule berichteten, dass sie eine Tiefkühlpizza zum Mittag essen durften. Auf dem Bauernhof wurden Milch, Quark, Butter etc. selbst hergestellt, die Eier kamen von den eigenen Hühnern und Fleisch war dann verfügbar, wenn ein Tier aus dem Stall geschlachtet wurde. Die geschlachteten Tiere wurden als ganzes verwertet und über Wochen bzw. Monate gegessen. Wie hätten wir uns über einen Besuch bei McDonald's gefreut...wir haben uns nach einen Fruchtzwerg oder andere Convenienceprodukt gesehnt und uns fast geschämt, dass wir uns fast ausschließlich selbst versorgten.


Fast 40 Jahre später bin ich sehr dankbar...ich weiß wie eine Erdbeere oder eine Tomate schmeckt, ich konnte Obstsorten als Kind genießen, die es heute kaum noch zu kaufen gibt, wie z. B. Reineclauden. 

*Aufgeblickt: Heute kaufen wir regional und biologische Waren ein und bezahlen ein vielfaches für Waren, die nur schwer an den "Geschmack der Kindheit" heranreichen :-) Ich empfehle dieses Buch allen, die bereit sind einen kritischen Blick auf die Veränderung der Natur zu werfen, die verstehen woher Hitzewellen kommen und ganze Ernten verdorren lassen, die sich wundern warum Obstbäume blühen, aber keine Früchte tragen...von Schädlingen und kommerzieller Landwirtschaft, allen nur erdenkbaren Giften und Pflanzenschutzmitteln ganz zu schweigen.

Bleibt optimistisch!
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